Christopher Street Day (CSD)

Ines Schmidt

Sonnenschein, gute Laune, Bunt und viel Politik - Die Hauptstadt tanzt unterm Regenbogen!

Bis zu eine Million Feiernde waren am Samstag unterwegs beim Berliner Christopher Street Day. Konfetti, nackte Haut in der Sonne und überall sah man Regenbogenfahnen. Viele Teilnehmer hatten sich auffällig und oft schrill gekleidet. Riesige bunte farbige Federn, Lack und Leder - manchmal nur minimalst den Körper bedeckend -, auffällige Perücken, Federboas, atemberaubende High-Heels

Der Berliner Kultursenator Klaus Lederer (Linke) sieht den Christopher Street Day (CSD) nach eigener Aussage weiterhin vor allem als politische Demonstration. Die Menschen, die auf der Straße seien, zeigten queere Sichtbarkeit, sagte Lederer am Freitag dem rbb. Sie wiesen außerdem auf unerledigte Themen hin. So sei das Transsexuellen-Gesetz noch immer entmündigend, so Lederer. Auch seien Therapien zur Umerziehung von Lesben und Schwulen noch immer nicht verboten.

Desweiteren demonstrierte Teilnehmer*innen „gegen Rechts“ und für eine bessere Umweltpolitik.

Zu den Forderungen des diesjährigen Berliner CSD gehörte etwa, die Ausgrenzung HIV-positiver Menschen zu stoppen oder Menschen der LSBTIQ-Community, denen in ihren Heimatländern Verfolgung droht, ein Bleiberecht in Deutschland einzuräumen.

Der Umzug endete mit einer Kundgebung am Brandenburger Tor.

Motto des CSD ist: „Stonewall 50 – Jeder Aufstand beginnt mit deiner Stimme“. Es erinnert an den legendären Stonewall-Aufstand in New York vor 50 Jahren.

 

Was hat die Bewegung bisher erreicht?

Homosexualität war lange verboten

► Seit 1872 galt der als „Schwulenparagraf“ bekannte § 175 Strafgesetzbuch, der Homosexualität unter Strafe stellte. Abgeschafft wurde er erst 1994.

► Bis 1992 führte die Weltgesundheitsorganisation Homosexualität als Krankheit.

► Seit 2017 können zwei Frauen oder zwei Männer in Deutschland heiraten.

► 2017 gab es in Deutschland etwa 53 000 standesamtlich eingetragene gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften.

► Etwa zehn Prozent der 14- bis 29-Jährigen identifizieren sich laut dem Deutschen Jugendinstitut als schwul, lesbisch, bi- oder transsexuell.

► 1979 fand der erste Christopher Street Day in Deutschland statt. 2018 kamen rund 500 000 Besucher zum CSD in Berlin.

 

Ich war wieder dabei und es war eine MEGA Stimmung