Solidaritätskomitee 2022

"Wie das iranische Regime mit seiner Bevölkerung umgeht, ist grausam! Frauen wird das Recht, selbstbestimmt zu leben, gewaltsam aberkannt. Damit muss Schluss sein! Schon im Solidaritätskomitee zum Weltfrauentag im März habe ich zu Frauenrechte gesprochen”

 

Hier könnt Ihr meine Rede zu dem Thema sehen.

 

Konferenz: Weltfrauentag 2022

Deutsches Solidaritätskomitee für einen freien Iran (DSFI)

Sa., 05. März 2022, Berlin

Frauen, die Kraft des Wandels im Iran und des Weltfriedens

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Liebe iranische Frauen, liebe Gäste hier im Raum und lieber Zuschauer:innen an den Endgeräten,

 

ich möchte mich herzlich bei Ihnen für die Einladung bedanken.

Ich spreche heute sehr gern zu Ihnen und drücke mein tiefes Mitgefühl und Anerkennung für die iranische Frauenbewegung, ihre Familien und ihren Mut aus, mit welchem sie sich alle, egal ob im Exil oder in ihrem Heimatland Iran, für die Gleichberechtigung einsetzen.

 

Mein Name ist Ines Schmidt, ich bin frauenpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin und sehr bewegt von ihren Schicksalen und ihrem Jahrzehnte anhaltenden Kampf gegen die patriarchale und blutige Politik der iranischen Staatsführung.

 

Ich weiß, dass die iranischen Frauen sehr stark sind, sich Tag für Tag für mehr Rechte und politische Mitgestaltung einsetzen, und dafür ihr Leben und brutale Strafen riskieren. Regelmäßig kommt es zu Verhaftungen von Frauenaktivistinnen. Wer sich in ihrem Land gegen die Todesstrafe ausspricht, riskiert wie die Frauenaktivistin Narges Mohammadi lange Haftstrafen und Peitschenhiebe. Andere Aktivistinnen verlassen aus Angst vor Repressionen und Folter ihr Land. Mit der neuen Präsidentschaft von Ebrahim Raissi hat sich ein Ultrakonservativer durchgesetzt, der Frauen in erster Linie als Ehefrau und Mutter sieht.

 

Die Sorge der iranischen Frauenbewegung ist groß, dass es zu einem erneuten gesellschaftlichen Rollback kommt. Höchstwahrscheinlich sind durch den neuen Staatsführer Maßnahmen zu erwarten, die Frauen den Zugang zu höherer Bildung und Arbeitsplätzen weiterhin erschweren werden. Kinder- und Frühehen werden zunehmen. Das Bild von finanziell unabhängigen und emanzipierten Frauen muss unbedingt vom politischen System des Irans unterdrückt und verhindert werden. Vor diesem Bild haben die „mächtigen“ Männer nämlich enorme Angst. Sie lernen diesen Männern das fürchten!

 

Ihr fortwährender gemeinsamer Widerstand ist beeindruckend. Im Alltag widersetzen sich Frauen der Kleidervorschriften. Das Zusammenleben unverheirateter Paare wird trotz des strikten Verbots gewagt. Es wurden Zentren für Frauenstudien an den Universitäten gegründet. Frauen werden international als agierende Regisseurinnen, Anwältinnen, Künstlerinnen und Schriftstellerinnen anerkannt. Die iranischen Frauen haben eine Friedensnobelpreisträgerin hervorgebracht, eine Welttraumtouristin und die erste Frau der Welt, die die Fields-Medaille für Mathematik erhalten hat. Darauf können sie alle sehr Stotz sein.

Die iranische Frauenbewegung ist eine gewaltfreie und fortschrittliche Menschenrechtsbewegung, die unbedingt unserer Unterstützung bedarf.

Die Botschaft an die Mullahs lautet somit auch weiter: wir sind stark, wir sind mutig und wenn ihr unsere Väter und Söhne tötet, unsere Freundinnen bestraft, wir werden immer wieder aufstehen, denn wir Frauen halten weltweit zusammen! Denn nur mit den Frauen, mit ihnen allen, wird der Iran eine weltweite Anerkennung erhalten.

Vielen Dank!