Familien entlasten und Arbeitsbedingungen verbessern durch staatliche Förderung von haushaltsnahen Dienstleistungen

Fachgespräch der Linksfraktion Berlin

Der Bedarf an Unterstützung im Haushalt steigt seit Jahren. Sei es, dass Familien Hilfe bei der Kinderbetreuung sowie der alltäglichen Arbeit beim Waschen oder Putzen benötigen. Oder, dass ältere Menschen Pflege, Hol- und Bringdienste oder eine helfende handwerkliche Hand brauchen. Doch was passiert, wenn die Menschen sich diese Dienstleistungen nicht leisten können? Viele beschäftigen Reinigungskräfte illegal, die dann keine soziale Absicherung haben. Andere, oftmals Frauen, reduzieren die eigene Arbeitszeit. Doch für dieses Dilemma gibt es eine Lösung: durch direkte staatliche Bezuschussung könnten haushaltsnahe Dienstleistungen für die breite Masse bezahlbar gemacht und gleichzeitig gute Arbeitsbedingungen für die Angestellten gewährleistet werden. Frauen, die jetzt ihre Arbeitszeit reduzieren, weil sie sich um Kinder kümmern, könnten ihre Arbeitsstunden wieder erhöhen. Reinigungskräfte und Haushaltshilfen könnten durch eine aktive Arbeitsmarktpolitik sozialversicherungspflichtig beschäftigt und weiterqualifiziert werden. Damit würde die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert und Schwarzarbeit und daraus resultierender weiblicher Altersarmut zu Leibe gerückt. Klingt utopisch und teuer? Belgien macht es mit einem Gutscheinsystem vor. Bedenkt man die Rückflüsse, die sich aus Steuer- und Sozialversicherungseinnahmen sowie durch Einsparungen bei Transferzahlungen ergeben, könnten sich die Kosten ausgleichen.

Die frauenpolitische Sprecherin der Linksfraktion Berlin Ines Schmidt lädt Sie herzlich dazu ein, mit uns gemeinsam darüber zu diskutieren.

Mittwoch 19. MAI 2021, 17-19.30 UHR
Online bei Zoom (Zugangsdaten bei Anmeldung unter: breitenstein@linksfraktion.berlin)

Programm

17.00 Uhr: Begrüssung, Ines Schmidt, frauenpolitische Sprecherin, Linksfraktion Berlin

17.10 Uhr: Input: Was haben Privathaushalte mit der Zukunft Deutschlands zu tun? Dr. Renate Kuhn, DGB-Bundesvorstand, Abteilung Arbeitsmarktpolitik

17.40 Uhr: Input: Gutscheine für haushaltsnahe Dienstleistungen – Schwarzarbeit verhindern, sozialversicherungspflichtige Jobs schaffen, Ruth Weckmann, Leiterin Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, Regionaldirektion Baden-Württemberg

18.00 Uhr: Input: Gutscheine für haushaltsnahe Dienstleistungen rechnen sich! Entlastungs- und Beschäftigungspersektiven, Prof. i.R. Dr. Uta Meier-Gräwe, ehemalige Leiterin des Lehrstuhls für Wirtschaftslehre des Privathaushaltes und Familienwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen

18.30 Uhr: Nachfragen und Diskussion

19.15 Uhr: Abschluss